Ausbildung ZQ Erlebnis- und Wildnispädagogik!

Erlebnis- und Wildnispädagoge*in, eine Berufung mit (für) Zukunft
Die Erlebnispädagogik ermöglicht ein authentisches Erleben, das durch fokussierte Hinführung zur Lernerfahrung wird und schließlich zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Es geht um einen Lernprozess, der mit einem Erlebnis verbunden ist und bei dem das Individuum an der Herausforderung lernt.
Wir arbeiten mit einem pädagogischen Konzept zielorientiert und bevorzugt in der Natur oder dem naturnahen Raum vorrangig an der Förderung von Selbst- und Sozialkompetenzen. (Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V.)
„Das Konzept der Erlebnispädagogik will als Teildisziplin der Pädagogik junge Menschen durch exemplarische Lernprozesse und durch bewegtes Lernen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen – vornehmlich in der Natur – stellen, um sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und sie zu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten.“
(Bernd Heckmair, Dipl. Sozialpädagoge & Prof. Dr. Werner Michl MA 2018)
In heutigen ganzheitlichen Erziehungskonzepten nimmt die Erlebnispädagogik eine wichtige Stellung ein, da Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenz, Wagnisbereitschaft und Persönlichkeit eine zunehmende Rolle in der Gesellschaft spielen.
Erlebnispädagog*innen stellen sich den erzieherischen Herausforderungen unserer Zeit mit den Möglichkeiten, echtes Erleben aus erster Hand ermöglichen zu können und damit großen Einfluss auf die Entwicklung von (jungen) Menschen nehmen zu können.
Ob als Zusatzqualifikation zum bestehenden Beruf, Teil eines Teams oder freiberuflich, als Erlebnispädagog*innen stehen euch viele Türen offen.
Ausbildung zum / zur Erlebnis- und Wildnispädagogen/pädagogin:
Wenn Ihr Euch für eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen bei Natur-Camps interessiert, findet Ihr hier detaillierte Informationen:
Informationen_ZQ_:_GQ_Erlebnis-_u._Wildnispädagogik.pdf
Berufsbild Erlebnis-(und Wildnis)pädagoge/pädagogin
Aufgaben und Tätigkeiten
Die spezifischen Aufgaben und Tätigkeiten von Erlebnispädagog*innen liegen in der zielgerichteten, fachlich fundierten Planung und Durchführung handlungsorientierter Lern-Szenarien, vorzugsweise in und mit der Natur als Erfahrungsraum. Sie arrangieren ganzheitlich orientierte, individuell herausfordernde und nicht alltägliche Situationen, die entwicklungs- und bildungswirksame Erlebnisse ermöglichen. Diese fördern vorrangig personale und soziale Kompetenzen.
Bei der Planung, Durchführung und Evaluierung der Lern-Szenarien berücksichtigen Erlebnispädagog*innen grundlegende Strukturmerkmale wie beispielsweise Selbststeuerung, Eigenverantwortung, Freiwilligkeit, Ressourcen- und Prozessorientierung sowie die Dimension der sozialen Interaktion. Neben der Beachtung aktueller Sicherheitsstandards stehen die physische, psychische und soziale Unversehrtheit der Teilnehmer*innen im Vordergrund. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wird Wert auf einen achtsamen Umgang mit Natur und Umwelt gelegt.
Um einen Lerntransfer und Entwicklungsprozesse in die Lebens- und Arbeitswelt zu unterstützen, setzen Erlebnispädagog*innen verschiedene Reflexionsmethoden ein. Sie arbeiten theoriegeleitet und greifen dabei auf spezifische Lern- und Wirkungsmodelle zurück.
Lernräume und Aktivitäten
Charakteristische Angebote reichen von natursportlichen Aktivitäten wie zum Beispiel Wandertouren, Segeln, Klettern, Kanufahren über Wildnis- und Naturaufenthalte bis zu Interaktionsübungen und handlungsorientierten Projekten. Solozeiten, kreativ-rituelle Angebote oder City Bound gehören zum weiteren Spektrum.
Arbeits- und Handlungsfelder
- Erlebnispädagog*innen sind im Bereich ‚Pädagogik’ zum Beispiel in der Kinder- und Jugendarbeit, Jugendhilfe, im schulischen, außerschulischen und tertiären Bildungsbereich oder in der Erwachsenenbildung und Heilpädagogik tätig.
- Im Bereich ‚Wirtschaft’ arbeiten Erlebnispädagog*innen vorzugsweise als Prozessbegleiter*innen und Trainer*innen im Rahmen von Personal- und Organisationsentwicklung.
- Auf dem Gebiet der ‚Gesundheitsförderung’ sind Erlebnispädagog*innen vor allem in der Prävention und Rehabilitation tätig.
- Im Handlungsfeld der ‚Therapie’ unterstützen Erlebnispädagog*innen als Teil eines multiprofessionellen Teams therapeutische Prozesse.
- Ein erweitertes Arbeitsfeld finden Erlebnispädagog*innen im Bereich der Natur- und Umweltbildung sowie in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie sind ferner in freizeitpädagogischen und touristischen Bereichen tätig, arbeiten dort aber vorwiegend erlebnisorientiert.
Erlebnispädagog*innen erwerben im Rahmen ihrer Ausbildung neben pädagogischen und psychologischen Kompetenzen zur angemessenen Prozessbegleitung und verantwortungsvollen Gruppenführung auch die erforderlichen technischen Qualifikationen zur sicheren Anleitung der Teilnehmer*innen in den entsprechenden erlebnispädagogischen Lernräumen und Aktivitäten.
Im Folgenden findet Ihr den Lehrplan der Ausbildung mit einer tabellarischen Übersicht der Kompetenzorientierung nach DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen)
Grundlegend sind hierbei die Orientierung an einem humanistischen Menschenbild, eine wertschätzende Haltung gegenüber menschlicher Vielfalt und einem Wertesystem, das sich in den Menschenrechten verankert sieht.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und sie professionell und bewusst einsetzen zu können, sind fachliche, personale und soziale Kompetenzen notwendig. Diese erlangen sie durch eine qualifizierte pädagogische Ausbildung sowie eine fundierte erlebnispädagogische Qualifizierung, wie sie der Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. (be) formuliert hat. Darüber hinaus ist eine für die spezifischen Aktivitäten und Lernräume entsprechende (fachsportliche) Qualifikation erforderlich.
Quellenangabe:
Das Berufsbild wurde vom ‚Hochschulforum Erlebnispädagogik‘ und dem Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. (Fachgruppe „Aus- und Weiterbildung“) in einem dreijährigen Prozess entwickelt und am 13.03.2015 verabschiedet. Es wird regelmäßig aktualisiert.
Hinweis: Für Schäden jeglicher Art übernehmen die Veranstalter und die Kursleiter keinerlei Haftung. Für Unfälle kommt die Krankenkasse des Teilnehmers auf. Der Abschluss einer Unfall- oder Haftpflichtversicherung ist Sache des Teilnehmers. Eine Tetanus- und Zeckenschutzimpfung wird ärztlicherseits grundsätzlich empfohlen.