Die Dreier-Regel
Eine der wichtigsten Outdoor-Überlebensregeln ist die Dreier-Regel. Mit ihrer Hilfe fällt es leichter zu entscheiden, was im Ernstfall im Outdoorbereich als Erstes zu tun bzw. zu beachten ist.
Der Name ergibt sich aus der Regel selbst:
3 sec. - Panik!
Das Wichtigste in Notsituationen ist es, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten, denn diese blockiert das Denken und kann zu überstürzten, falschen und folgenschweren Entscheidungen führen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan! Es hilft z.B., tief durchzuatmen, einen Gegenstand festzuhalten oder, wenn möglich, sich an jemanden zu wenden, der nicht in Panik ist.
3 min. - Sauerstoff!
Normalerweise kann man ohne Übung ca. 1 Minute die Luft anhalten, trainiert man ein wenig, gelingen bis zu ca. 3 Minuten, danach sinkt je nach Situation die Überlebenschance kontinuierlich. Der Weltrekord eines Apnoetauchers liegt bei unglaublichen 24 Minuten und 33 Sekunden! - das erfordert jedoch jahrelanges Training).
3 Std. - Unterkühlung!
Unterkühlung droht nicht nur im Winter bei eisigen Temperaturen sondern ist auch sonst relativ schnell bei z.B. Durchnässen, Wind, Verletzungen etc. möglich. Je nach Witterung und Situation ist es daher wichtig, nasse Kleidung auszuziehen, sich zu bewegen (Bewegung / Reibung erzeugt Wärme) für Schutz und Wärme durch eine wind- und regengeschützte Notunterkunft und ein Feuer zu sorgen. Ein Muss ist hier eigentlich zumindest, im Outdoorbereich eine Rettungsdecke dabei zu haben, in die man sich im Ernstfall schnell einwickeln kann.
3 Tage - Trinken!
Grundsätzlich ist es immer wichtig, im Outdoorbereich genügend Wasser bei sich zu haben. Je nach Witterung und Situation kann ein Mensch ca. 3 Tage ohne Flüssigkeitszufuhr auskommen. Daher ist es im Ernstfall zunächst wichtig, den körperinternen Flüssigkeitsverlust zu reduzieren (z.B. Schwitzen vermeiden), sich den Trinkwasservorrat einzuteilen und sich auszukennen, wo und wie im Ernstfall Wasser aus der Natur gewonnen und zu trinkbarem Wasser aufbereitet werden kann.
3 Wochen . Nahrung!
Am längsten kommt der Mensch ohne Nahrung aus. Hört nach ca. 3 Tagen das Hungergefühl auf, sind im Durchschnitt 3 Wochen ohne feste Nahrung kein Problem. Natürlich bietet je nach Jahreszeit die Natur essbare Wildpflanzen, Früchte, Pilze, Nüsse und Samen. Oberste Regel hier ist auf jeden Fall, nur das zu essen, was wirklich zu 100% sicher bestimmt werden kann!
Aus dieser Dreier-Regel ergibt sich eine Art grundsätzliche Prioritätenliste zur Orientierung, was im Notfall wann von Bedeutung ist. Je nach Witterung und Situation können sich natürlich leicht veränderte Gewichtungen ergeben.
Als Basis für die Dreier-Regel und generell für alle Outdoor-Situationen: "Niemals aufgeben!"